Pflegereport – Veröffentlichung der Barmer GEK zu den Kosten der Pflegeversicherung

05.12.2012 – Am 27. November 2012 veröffentlichte die größte Krankenkasse Deutschlands, die Barmer GEK, ihren jährlichen Pflegereport. Nach eigener Aussage bringt der aktuelle Report erstmals Klarheit über die Lebenszeitkosten der Deutschen. Nachdem in den Pflegereports der Barmer GEK in den Vorjahren die Themen Demenz im Alter sowie das Risiko, im Alter ein Pflegefall zu werden, im Mittelpunkt standen, konzentrierten sich die Experten der Krankenkasse in diesem Jahr auf die Kosten der pflegerischen Versorgung von Männern und Frauen in Deutschland. Dabei kam der Report zu einigen überraschenden Ergebnissen.

So viel kostet die Pflege im Alter

Ein Mann, der im Alter zu einem Pflegefall wird, verursacht durchschnittliche Kosten von 42.000,00 Euro. Bei Frauen liegen die Kosten mit 84.000,00 Euro fast doppelt so hoch. Das liegt daran, dass Frauen älter werden als Männer und dass das weibliche Geschlecht längere Zeit in einem Pflegeheim verbringt. Einen großen Teil der Pflegekosten müssen die Pflegebedürftigen selbst tragen. Dabei zahlen Frauen im Durchschnitt einen Eigenbetrag von 45.000,00 Euro zu den Pflegekosten, während die männlichen Versicherten circa 21.000,00 Euro selbst bezahlen müssen. Die restlichen Pflegekosten werden von der Pflegeversicherung übernommen. Nach Aussage von Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Barmer ­GEK, wird durch diese Zahlen erstmals deutlich, dass die Pflegeversicherung eine Teilkaskoversicherung ist und dies auch in Zukunft bleiben wird.

Private Pflegezusatzversicherung ist unzureichend

Die Bundesregierung plant ab dem Jahr 2013 eine private Pflegezusatzversicherung, die unter dem Namen Pflege Bahr angeboten werden soll. Der Name leitet sich von dem Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) ab. Versicherte, die freiwillig diese Pflegezusatzversicherung abschließen, erhalten vom Staat einen Zuschuss von 5,00 Euro monatlich beziehungsweise 60,00 Euro im Jahr. In Anbetracht der durchschnittlichen Höhe der Pflegekosten hält Dr. Schlenker diese Versicherung aber für nicht ausreichend. Die von der Gewerkschaft Verdi angeregte Pflege-Vollversicherung hingegen schätzt Dr. Schlenker als nicht finanzierbar ein.

Leistungen der Pflegeversicherung

Zur Erstellung des Pflegereports hat die Barmer GEK die Kosten von 2.000 Versicherten, die ab dem Jahr 2000 pflegebedürftig wurden und die älter als 60 Jahre sind, analysieren lassen. Die tatsächlich gezahlten Pflegekosten der Jahre 2000 bis 2011 wurden addiert und die Kosten für die Jahre 2012 bis 2024 von den Autoren des Reports geschätzt. So erhielt die Barmer GEK verlässliche Zahlen, welche Beträge die Pflegeversicherung aufbringen muss, aber auch, welcher Anteil der Pflegekosten von der Sozialhilfe getragen wird und wie viel die Versicherten selbst zahlen. Dabei zeigte sich, dass die Zuschüsse durch die Pflegeversicherung zwischen 13,00 Euro und 262.000,00 Euro lagen.

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