Studie des DKFZ: Senkung des Risikos eines Herzinfarktes und Schlaganfalls bei Rauchausstieg

Studie des DKFZ: Senkung des Risikos eines Herzinfarktes und Schlaganfalls bei Rauchausstieg

19.03.2013 – Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist das größte Forschungsinstitut für Biomedizin in Deutschland. In der Forschungseinrichtung sind mehr als 1.000 Wissenschaftler bemüht, die Ursachen von Krebs und den ständig zunehmenden chronischen Erkrankungen zu untersuchen, Auslöser und Risikofaktoren zu erkennen und wirksame Therapien zu entwickeln. In der aktuell veröffentlichten Studie des DKFZ haben sich die Wissenschaftler mit langjährigen Rauchern beschäftigt. Die aufgenommenen Giftstoffe jeder Zigarette steigern bei Rauchern die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Die Fragestellung, ob das Risiko für schwere Herz- und Kreislauferkrankungen durch einen Ausstieg aus dem Zigarettenkonsum erst im fortgeschrittenen Lebensalter auch noch gemindert werden kann, konnte in der Studie mit einem klaren Ja beantwortete werden.

Risikominimierung bereits innerhalb kurzer Zeit

Die wissenschaftlichen Untersuchungen wurden an Probanden aus dem Saarland durchgeführt. Die Studiengruppe unter der Leitung von Professor Hermann Brenner werteten die gesundheitsrelevanten Daten von 8.807 Personen in der Altersgruppe 50 bis 74 Jahren aus. Alle Probanden hatten vor Studienbeginn noch keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten. In der Studie wurden Lebensführung, Alter, Geschlecht, Gewicht, Bildung, sportliche Aktivitäten sowie Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, eine Erhöhung des Zuckerspiegels und erhöhte Blutfettwerte berücksichtigt. Professor Brenner gab das Ergebnis der ESTHER-Studie bekannt: „Wir konnten zeigen, dass Raucher ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben wie Nichtraucher. Ehemalige Raucher sind dagegen fast genauso selten betroffen wie Menschen gleichen Alters, die nie geraucht haben.“ Die Risikominimierung durch das Nichtrauchen ist immens. Ein erst 60-jähriger Raucher hätte nach den Studienergebnissen das Risiko eines Herzinfarktes wie das eines 79-jährigen Nichtrauchers. Die Studie ergab, dass Faktoren wie die Höhe der täglichen Nikotindosis und die Anzahl der Jahre, die bereits geraucht wurde, die Höhe des Risikos mitbestimmen. Je länger geraucht wurde und je höher die tägliche Anzahl der Zigaretten ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls.

Rauchabstinenz bringt Lebensjahre

Carolin Gellert, die Erstautorin der aktuellen DKFZ-Studie, hebt den positiven Effekt hervor. „Verglichen mit Personen, die weiterhin rauchen, ist das Risiko für einen Herzinfarkt und für einen Schlaganfall bereits während der ersten fünf Jahre nach der letzten Zigarette mehr als 40 Prozent niedriger“. Bisher hatten sich Forschungen in diesem Zusammenhang auf Personen im jüngeren Lebensalter erstreckt. Nun ist klar, dass auch die über 50-jährigen langjährigen Raucher von einem Verzicht auf Tabak erheblich profitieren. Programme, die als Unterstützung zur Tabakentwöhnung für die Betroffenen angeboten werden, sollten nun auch für Ältere zur Verfügung stehen.

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